Entdeckung im Stadtmuseum Weimar: Wilhelm Engelking - Der „Vater der Stadtwerke“
Vor 150 Jahren wurde Gerhard Wilhelm Engelking in Konstantinopel geboren. Zwischen 1906 und 1926 dient er der Stadt Weimar und den städtischen Werken. Er setzt die Übernahme des Elektrizitätswerkes Weimar zum Oktober 1920 durch und stellt damit die ersten Weichen für einen lebendigen Stadtorganismus mit eigenständigen Stadtwerken. In der Nacht vom 10. auf den 11. März 1928 stirbt er in Weimar. In den Weimarer Nachrichten vom 15. März 1928 heißt es in seinem Nachruf: „Man werde seiner Verdienste um die städtischen Werke stets eingedenk sein.“ Fragt man heute jedoch in Weimar nach Wilhelm Engelking, so wird kaum einer sich seiner erinnern. Denn es ist in der Tat so, wie Jörn Otto, Geschäftsführer der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH, im Vorwort zu Band 1 Energiegeschichte der Stadt Weimar schreibt:
„So sah ich es auch, als ich die Berufung zum Geschäftsführer der Stadtwerke Weimar bekam. Enthusiasmus brachte ich mit, auch dafür, mich mit der Geschichte der Energie in Weimar vertraut zu machen. Der Tradition nachzuspüren, zu wissen, welch schwierige Klippen bereits genommen wurden, schafft Zuversicht, künftige Herausforderungen mutig anzugehen. Also deckte ich mich nach meinem Vorstellungsgespräch mit Literatur ein, las mehrere Bücher über Weimar, natürlich alle verfügbaren Stadtführer – und war enttäuscht. Zum Thema Energie in Weimar fand ich nichts, gar nichts. Das kannte ich so nicht – und das in dieser Stadt, die auf Schritt und Tritt Geschichte atmet.“
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Zum 25jährigen initiierten die Stadtwerke Weimar folglich das zweibändige Standardwerk „Energie in Weimar“. Nun zum 30jährigen Jubiläum folgt im August 2021 die Ausstellung:
Stadtwerke Weimar 100 Jahre Strom und Modernität - 30 Jahre Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Elektrischer Strom – ohne ihn wäre ein modernes Leben heute nicht denkbar. Aber erst vor 100 Jahren mit der Gründung des städtischen Elektrizitätswerkes wurde der Stromanschluss in Weimar allgemein gebräuchlich. Während zu Beginn der 20er Jahre elektrisches Licht noch Ausdruck modernster Einrichtung war, waren Ende der 20er Jahre schon dreiviertel aller Haushalte an den elektrischen Strom in Weimar angeschlossen. Insbesondere die Kohle - und Petroleumknappheit in den Inflationsjahren sowie die Umstellung von Gleichstrom auf Wechselstrom haben dazu beigetragen. In der damaligen Landeshauptstadt Weimar wurde mit der Gründung des Thüringenwerkes und der Schaffung eines Stromverbundes Thüringer Stromgeschichte geschrieben, die bis heute Bedeutung hat.
1991 konnte kommunales Eigentum auch in Weimar für die Stadt gerettet werden. Vor 30 Jahren, am 1. Oktober 1991 wurden die Stadtwerke Weimar neu gegründet und sind bis heute der Motor eines modernen, zukunftsorientierten kommunalen Lebens in Weimar. Anders als noch vor 100 Jahren spielen neben der Stromversorgung auch die Versorgung mit Erdgas und Fernwärme eine wichtige Rolle. Aktuelle Herausforderungen sind Nachhaltigkeit,Klimaschutz und Digitalisierung.
Das Stadtmuseum Weimar freut sich über weitere Entdeckungen zur Energiegeschichte in Weimar, zum Beispiel Rechnungen der Stadtwerke, der städtischen Betriebe, insbesondere aus der Anfangszeit in den 20er Jahren. Wenn Sie solche Fundstücke besitzen, melden Sie sich bitte telefonisch unter 03643 4341-0 oder per Mail unter stadtwerke@sw-weimar.de