Keine Chance für dicke Luft - Stadtwerke unterstützen Schillergymnasium Weimar beim Bau eigener CO2-Sensoren
Sensoren installieren, Gehäuse montieren und Computerprogramme checken: Hinter den Schülern der elften Klasse des Schillergymnasiums Weimar liegen arbeitsreiche Wochen – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am Ende des Informatik-Projekts mit Lehrer Mario Koch stehen 15 kleine Sensoren, die künftig eine große Aufgabe übernehmen sollen. Die unscheinbaren Geräte messen den CO2-Gehalt in der Luft und warnen vor zu „dicker“ Raumluft in den Klassenräumen. Wie bei einer Verkehrsampel zeigen grüne, gelbe und rote LEDs die CO2-Konzentration - und wann es Zeit ist zum Lüften.
Das Projekt hat richtig viel Spaß gemacht", berichten die Schülerinnen Lotta Amling, Lena Beatrice Neumann und Ebru Cetin bei der Präsentation der Ergebnisse auf dem Schulhof. "Es ist schön, wenn man am Ende sieht, was man gemacht hat - und sehr spannend, herauszufinden, wie so ein Gerät funktioniert und Fehler zu finden, wenn mal etwas nicht klappt." Aufgrund der Corona-Einschränkungen war der Informatik-Kurs in zwei Gruppen geteilt. Während die eine Hälfte der Schüler das Gehäuse und die Ampel montierten, kümmerte sich die andere Hälfte um die korrekte Funktion der Sensoren. In sechs Schulstunden war das Projekt erfolgreich abgeschlossen.
Corona-Pandemie macht erfinderisch
Die Corona-Pandemie hat Mario Koch die Idee für das Projekt geliefert: "Ich hatte irgendwann gelesen, dass der Anteil von Corona-Aerosolen mit der CO2-Konzentration in einem Raum korreliert", erinnert sich der Informatiklehrer. Doch ohne technische Unterstützung lässt sich der Anteil des farb- und geruchlosen Gases in der Luft nicht feststellen. Anstatt teure fertige Geräte zur Messung zu kaufen, machte die Schule kurzerhand ein Projekt daraus.
Folgen Sie uns auf Instagram
Verpassen Sie keine News mehr und schauen Sie hinter die Kulissen der Stadtwerke & Stadtwirtschaft Weimar. Folgen Sie uns auf Instagram! Los gehts
Mit Unterstützung der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) wurden die nötigen Bauteile angeschafft und im Unterricht fertig gestellt. Der VDI sponserte unter anderem die kleinen Arduino-Mikrocontroller und andere Bauteile, die Stadtwerke Weimar übernahmen die Kosten für die Sensoren. "Am Ende haben die Geräte etwa die Hälfte der günstigsten im Handel erhältlichen Modelle gekostet - und sind genauer", erklärt Mario Koch. Doch nicht nur im Kampf gegen Corona, auch in normalen Schulzeiten macht die Messung durchaus Sinn. Wenn die CO2-Anteile in der Luft zu hoch sind, leidet auch die Konzentrationsfähigkeit. "Ohne Corona wären wir auf diese Idee sicher nicht gekommen." In den kommenden Wochen werden die 15 CO2-Ampeln in den Klassenzimmern aufgestellt.
Gute Partner sind wichtig
Partnern wie den Stadtwerken Weimar oder dem VDI ist dieser Einfallsreichtum schon länger bekannt. Im vergangenen Jahr schickten die Schüler des Weimarer Schillergymnasiums einen Stratosphärenballon in den Himmel, um die Strahlung in großen Höhen zu messen. "Als wir von diesem neuen Projekt gehört haben, war für uns sofort klar, dass wir die Umsetzung durch finanzielle Unterstützung begleiten", erklärt Jörn Otto, Geschäftsführer der Stadtwerke Weimar. Gerade in Coronazeiten ist es dem Energieversorger wichtig, sich im Bereich der Kinder- und Jugendvereinsarbeit in Weimar zu engagieren. Und das gelte natürlich ganz besonders, wenn die Projekte mit Energie, Strom und Technik zu tun haben. "Das ist schließlich unser Ressort." so Jörn Otto.
Ähnlich sieht es auch Eckart Wutschke, Geschäftsstellenleiter des VDI Landesverband Thüringen: "Technik macht vor niemandem halt. Daher ist es wichtig, Funktionsweisen zu hinterfragen und direkt kennenzulernen - und somit Technikmündigkeit zu erwerben."