125 Jahre e-werk: Vom Energiepionier zum Kulturort
Das Elektrizitätswerk (e-werk) am Weimarer Kirschberg feiert am 15. Dezember 2023 sein 125-jähriges Jubiläum: Nach Inbetriebnahme im Jahr 1898 bestand vor Ort erstmals die Möglichkeit, direkt Strom für Weimar zu erzeugen. Seitdem hat sich nicht nur das e-werk kontinuierlich weiterentwickelt, auch die Energieversorgung hat sich gewandelt: Elektrische Energie ist aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken.
Startschuss für die elektrische Energie in Weimar
Am 6. November 1897 unterzeichnete die Firma Siemens & Halske für die Errichtung und den Betrieb des e-werks einen Konzessionsvertrag mit den städtischen Behörden von Weimar. Nur 13 Monate vergingen von der Vertragsunterzeichnung bis zur Inbetriebnahme am
15. Dezember 1898. Danach lieferte das e-werk elektrische Energie für die städtische Beleuchtung, motorische Zwecke und den Antrieb einer Straßenbahn.
Geburtsstunde der Stadtwerke
Als das e-werk am 1. Oktober 1920 für 3,25 Millionen Reichsmark von der Stadt Weimar erworben und Teil der Städtischen Betriebe wurde, war der Grundstein für die Stadtwerke Weimar gelegt: Strom wurde immer alltäglicher. Schon 1924 konnte die Anlage am Kirschberg den steigenden Bedarf Weimars nicht mehr decken. Die Städtischen Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke schlossen deshalb einen Stromliefervertrag mit der in Weimar ansässigen Thüringischen Landes- und Elektrizitätsversorgung AG (Thüringenwerk). Im gleichen Jahr nahm das Umspannwerk in der Buttelstedter Straße den Betrieb auf und Weimar erhielt Anschluss ans überregionale Wechselstromnetz.
Betriebsende als Neuanfang
Die Ära der Energieerzeugung im Elektrizitätswerk endete im Juli 1996, als die Heizkessel außer Betrieb genommen wurden. Modernste Blockheizkraftwerke übernahmen daraufhin die Energieversorgung in Weimar. Heute präsentiert sich das e-Werk als ein lebendiges Kulturzentrum, das an die Vergangenheit erinnert und gleichzeitig Raum für Kreativität bietet: Das Deutsche Nationaltheater Weimar nutzt den alten Maschinen- und Kesselsaal als Spielstätte. Im ehemaligen Straßenbahndepot ist außerdem das Lichthaus Kino zu Hause.
Die ganze Geschichte des e-werks können Sie hier nachlesen.