Vom Seepferdchen zum Bademeister: Michael Kästner gibt Einblicke in den für ihn „schönsten Arbeitsplatz der Welt“ – das Schwanseebad
Zur Person: Michael Kästner ist seit 2010 bei der Stadtwirtschaft Weimar GmbH tätig. Zuerst als Fachangestellter für Bäderbetriebe und seit knapp einem Jahr als Meister für Bäderbetriebe.
Warum sind Sie Schwimmmeister geworden?
Ehrlich gesagt war das vor allem Zufall. Mir war immer klar, dass ich nach der Schule eine sportliche Ausbildung beginnen möchte. Zuerst wollte ich Sport- und Fitnesskaufmann werden, habe mich dann aber zum Glück zu einer Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe entschieden.
Allerdings waren meine schwimmerischen Fähigkeiten vor dem Ausbildungsstart sehr „überschaubar“. Ich war weder in einem Schwimmverein, noch hatte ich ein Schwimmabzeichen, außer das Seepferdchen. Während meiner Ausbildung musste ich also doppelt so viel lernen wie meine Klassenkameraden, die zum Teil schon ein Rettungsschwimmerabzeichen hatten. Das hat mich aber nie gestört – im Gegenteil – das hat mich nur noch mehr motiviert.
Auch die Stadtwirtschaft hat mich immer gefördert. So hat das Unternehmen beispielsweise meine Meisterausbildung finanziert, worüber ich sehr dankbar bin.
Also vom Seepferdchen zum Bademeister?
(lacht) Das könnte man fast so sagen. Wobei ich an dieser Stelle erwähnen muss, dass Bademeister oder Schwimmmeister nicht der korrekte Ausdruck ist. Offiziell bin ich als Meister für Bäderbetriebe eingestellt. Aber offen gesagt sind mir die Wörter „Bademeister oder Schwimmmeister“ lieber. Außerdem sagt das sowieso jeder.
Was sind die Aufgaben eines Schwimmmeisters?
Das Wichtigste ist natürlich die Erste-Hilfe. Das reicht von kleinen Blessuren oder Insektenstichen bis hin zur Wasserrettung, wo es um Leben und Tod geht. Der zweite wichtige Punkt ist die Betreuung der Badegäste. Wir stehen immer mit Rat und Tat zur Seite und kümmern uns um unsere Gäste. Dazu zählt u. a. das Trösten von kleinen Kindern oder das Eingreifen bei Auseinandersetzungen.
Eine wichtige Aufgabe, die leider während der Corona-Pandemie nicht möglich war, ist der Schwimmunterricht. Natürlich erledigen wir auch Pflege- und Wartungsarbeiten bei Grünflächen und Wasseranlagen.
Sie haben den Schwimmunterricht angesprochen. Inwiefern ist das für Ihre Arbeit wichtig?
Die Schwimmausbildung liegt mir besonders am Herzen. Seit November letzten Jahres konnten wir coronabedingt leider keinen Kurs mehr anbieten. Vielen Kindern war es somit nicht möglich das Schwimmen zu lernen. Das ist besorgniserregend, da eine gute Schwimmausbildung aus meiner Sicht unerlässlich ist. Nur so lassen sich Unfälle vermeiden, vor allem bei unbewachten Wassergebieten, wie z. B. die Ostsee oder Talsperren.
Es ist auch für unsere Arbeit am Beckenrand eine Erleichterung. Schließlich müssen wir bei geübten Schwimmerinnen und Schwimmern nicht so oft eingreifen, wie bei ungeübten.
Arbeiten Sie lieber im Freibad oder in der Schwimmhalle?
Ganz klar im Freibad! Es gibt keinen schöneren Arbeitsplatz als unser Schwansee-Freibad. Vor allem wenn schönes Wetter ist und die Badegäste gut gelaunt sind. Natürlich ist auch die Schwimmhalle schön. Aber dort merkt man, dass die Badegäste kommen um zu schwimmen und danach gleich wieder nach Hause gehen. Im Freibad dagegen herrscht eine Art „Urlaubsstimmung“ bei den Badegästen.
Springen Sie selbst gern mal vom Beckenrand, wenn niemand zusieht?
Wenn die Badegäste weg sind und meine Arbeit erledigt ist, springe ich auch gern einmal vom 10-Meter-Turm. Besonders wenn an dem Tag 30 Grad oder mehr herrschen.
Wenn Sie in Ihrer Freizeit baden gehen, können Sie dann „lockerlassen“ oder haben Sie trotzdem stets alles im Blick?
Das kann ich nicht ausschalten. Man sieht automatisch alles durch die „Berufsbrille“. Allerdings musste ich zum Glück auch noch nie eingreifen. Aber stets das Geschehen im Blick zu haben, kann auch nicht schaden.
Wenn Sie auch Lust auf „den schönsten Arbeitsplatz der Welt“ haben, dann bewerben Sie sich bei der Stadtwirtschaft Weimar! Das Unternehmen sucht aktuell eine Servicekraft (w/m/d) im Bäderbetrieb. Alle Informationen zur Stellenausschreibung finden Sie hier.